TAP 5 Meine Hopfenweisse Schneider Weisse
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? In Zeiten von Hypes und Hopfenbomben aus Übersee vergessen wir gerne, dass es in hiesigen Gefilden ebenfalls Biere gibt, die begeistern können. Von Brauereien, die es schon seit hunderten von Jahren gibt.
- Land
- Deutschland
- Style
- Weizenbock
- ABV
- 8.2 %
- IBU
- 40
- Stammwürze
- 18.5 %
- Hopfen
- Hallertauer Tradition, Hallertauer Saphir
Das Weisses Bräuhaus G. Schneider & Sohn, wie Schneider Weisse mit vollem Namen heißt, ist mit 146 Jahren auf dem Kessel eine vergleichsweise junge Brauerei. Mit rund 100 Mitarbeitern und einem Ausstoß von 300.000 Hektolitern könnte man hier auch schon fast von einer Micro Brewery sprechen. Wenn man Schneider Weisse mit Mitstreitern wie Erdinger (1,8 Mio. hl) oder Paulaner (2,4 Mio. hl) vergleichen möchte. Nur werden hier keine DDH IIPAs oder Imperial Stouts gebraut. Schneider Weisse steht für Weißbier und für viele ist das TAP 7 Mein Original das beste, was es jemals in ein Weizenbierglas geschafft hat.
Nun ist das TAP 5 ein vergleichsweise Junges Bier: seit 2008 ist das hopfige Weizen auf dem Markt und in Kooperation mit den New Yorkern der Brooklyn Brewery entstanden. Schon das ist ungewöhnlich für eine traditionelle Brauerei aus Deutschland, vor allem für eine aus Bayern. Noch ungewöhnlicher ist es, dass diese Zusammenarbeit zu einer Zeit enstand, als der Begriff „Craft Beer“ in Deutschland noch kein Begriff war. Als hierzulande noch über den Sinn und Unsinn von Gold- und Grapefruit-Bieren gestritten wurde, haben Schneider-Braumeister Hans-Peter Draxler und Brooklyn-Braumeister Garrett Oliver einen Sud allererster Güte eingebraut.
Mit dem TAP 5 Meine Hopfenweisse ist ein Weizendoppelbock entstanden, bei dem dir die Ohren schlackern. Das fruchtige Aroma des Saphir-Hopfen dringt direkt ins Mark, ein Überraschungsmoment den man bei diesem Bierstil einfach nicht erwartet. Kann das überhaupt gut gehen? Passt der blumige Zitruskopf zum satt-süßen Körper? Ein Schluck und diese Fragen sind vergessen. Sofort passieren tausend Dinge im Mund und mit den Sinnen. Schunkeln im „Käfers“ zu Despacito mit anschließenden Händl-Jonglieren auf Methamphitaminen. Herrschaftszeiten! Ausgewogen und wohlig schmeichelnd, kernig und akzentuiert, dass die Knie weich werden. Do legst di nieda!
Im Ernst, es ist heutzutage schwierig geworden, erstens noch ein Bier einer deutschen Privatbrauerei zu bekommen und zweitens noch eines, dass mit einer Raffinesse überzeugt, die mit den Innovationen junger Brauereien mithalten kann. Das TAP 5 kann und sollte sogar als Blaupause vorliegen, um ein perfektes Weizendoppelbock zu brauen. Mit nur einem Bitter- und einem Aromahopfen. In heutigen Zeiten schon fast eine Kunst.